In freier Wildbahn ausgestorben

Auerochse – König der Urwälder

Ein Blick zurück in die Vergangenheit

Der Auerochse (Bos primigenius) war über Jahrtausende das größte und imposanteste Wildrind Europas. Bis zu zwei Meter Schulterhöhe und ein Gewicht von mehr als 1.000 Kilogramm machten ihn zu einem mächtigen Bewohner der Urwälder, Moore und Steppen. Er war der Vorfahre aller heutigen Hausrinder und spielte auch im Leben der frühen Menschen eine wichtige Rolle als Jagdbeute und in der Mythologie.

Leider wurde der Auerochse im Jahr 1627 in Polen ausgerottet – das letzte dokumentierte Tier starb im Wald von Jaktorów. Seither gilt die Art als ausgestorben.

Wiederbelebung durch Zucht

Doch der Auerochse lebt weiter – zumindest in einer Form, die ihm genetisch und äußerlich wieder sehr nahekommt. Bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren begannen die Brüder Heck in Deutschland, Hausrinder so zu kreuzen, dass sie dem Auerochsen möglichst ähnlich sehen. So entstand das „Heckrind“. Auch andere Zuchtprojekte wie Taurus- und Uruz-Programme bemühen sich um Tiere, die nicht nur im Aussehen, sondern auch in Verhalten und Robustheit dem Auerochsen möglichst entsprechen. Diese Tiere werden heute in vielen Naturschutzgebieten und Wildparks gehalten und helfen dort, Offenlandschaften zu erhalten.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit der Auerochsen lag im Sommer. Bullen lieferten sich beeindruckende Schaukämpfe um die Kühe. Nach einer Tragzeit von etwa neun Monaten kam meist im Frühling ein Kalb zur Welt, das von der Mutter mehrere Monate gesäugt und beschützt wurde. Auch heutige Heckrinder zeigen dieses Verhalten noch deutlich.

Fortpflanzung

Die Paarungszeit der Auerochsen lag im Sommer. Bullen lieferten sich beeindruckende Schaukämpfe um die Kühe. Nach einer Tragzeit von etwa neun Monaten kam meist im Frühling ein Kalb zur Welt, das von der Mutter mehrere Monate gesäugt und beschützt wurde. Auch heutige Heckrinder zeigen dieses Verhalten noch deutlich.

Lebensweise und Ernährung

Auerochsen lebten in kleinen Herden von fünf bis zwanzig Tieren, oft bestehend aus Kühen mit Kälbern und einigen Jungbullen. Ältere Bullen lebten meist allein oder in lockeren Junggesellengruppen. Sie waren tagaktiv, scheu und immer auf der Hut vor Raubtieren oder Jägern.

Auerochsen und ihre heutigen Nachzuchten sind typische Pflanzenfresser. Sie ernähren sich vor allem von Gräsern, Kräutern und Blättern, fressen aber auch junge Triebe und Rinde von Bäumen. Damit spielen sie eine wichtige Rolle bei der Pflege von Landschaften, indem sie verhindern, dass Wiesen und Weiden verbuschen.

Gibt es noch wilde Auerochsen?

Echte Auerochsen gibt es heute nicht mehr in freier Wildbahn – die Art ist ausgestorben. Die Tiere, die man heute in Wildparks oder Naturschutzprojekten sieht, sind sogenannte Rückzüchtungen. Sie haben nicht exakt die Gene des ursprünglichen Auerochsen, kommen ihm jedoch in Größe, Aussehen und Verhalten sehr nahe. In freier Wildbahn überleben diese Tiere nur, wenn der Mensch sie schützt, da unsere heutigen Landschaften stark verändert sind und viele natürliche Feinde fehlen.

Der Auerochse im Wildpark

Die bei uns lebenden Auerochsen sind ein Teil des europaweiten Rückzüchtungsprogramms. Sie zeigen eindrucksvoll, wie ihre wilden Vorfahren einst lebten und helfen dabei, das Ökosystem zu pflegen. Beobachten Sie die Herde beim Grasen, beim Ruhen oder beim Spielen der Jungtiere – ein Stück lebendige Geschichte, das Sie hier hautnah erleben können!